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Der Strategieprozess

Strategie und Strategieentwicklung für Unternehmen: Effizienter Strategieprozess (Businesshack)

Viele Unternehmen scheitern nicht an der Idee einer Strategie, sondern an ihrer Umsetzung.
Sie starten zahlreiche Initiativen, ohne wirklich zu wissen, wohin sie strategisch steuern wollen.
Oft fehlen Anreize, die Mitarbeitende dazu motivieren, die Strategie im Alltag lebendig werden zu lassen. Ebenso mangelt es an klaren Kriterien, um Ziele und Erfolge messbar zu machen.

Häufig wird die strategische Arbeit „nebenbei“ erledigt – zwischen operativem Druck und Tagesgeschäft. Das Ergebnis: gut gemeinte Maßnahmen, die nicht miteinander verbunden sind und schnell an Wirkung verlieren.

Ich plädiere dafür, dass es auch anders geht.

Denn Erfolg entsteht dann, wenn Unternehmen ihre Strategie als strukturierten, ernsthaften Prozess verstehen – mit klarer Verantwortung, ausreichenden Ressourcen und konsequenter Umsetzung.

Der effektive Strategieprozess: Wie Unternehmen mit System erfolgreich werden

Viele Unternehmen scheitern nicht an fehlenden Ideen, sondern an einem unstrukturierten Vorgehen. Sie entwickeln gute Ansätze, verlieren sich dann aber in Einzelmaßnahmen, die nicht aufeinander abgestimmt sind. Doch wie kann eine durchdachte Strategie mit einem klaren Prozess verlässlich umgesetzt werden?

Die Strategieentwicklung sollte in sechs aufeinander aufbauenden Phasen erfolgen, die vom ersten Gedanken bis zur laufenden Anpassung der Strategie reichen. Entscheidend ist: Strategiearbeit darf kein Nebenschauplatz sein, sondern braucht feste Verantwortlichkeiten, Budgets und Strukturen.

1. Phase: Strategie entwickeln

Am Anfang steht die grundlegende Frage: Wofür existiert unser Unternehmen?
Diese Antwort findet sich in der Mission – dem übergeordneten Zweck. Darauf aufbauend werden Vision und Werte formuliert.

  • Mission beschreibt den Daseinszweck, etwa „Informationen der Welt organisieren und zugänglich machen“ (Google).
  • Vision definiert das langfristige Ziel, wie bei John F. Kennedy: „Vor dem Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond bringen und sicher zurückkehren lassen.“
  • Werte machen deutlich, wie das Unternehmen handelt und was es wichtig findet.

Aus diesen Elementen entsteht die strategische Richtung. Sie können diese mit einer Strategy Map visualisieren. Sie zeigt auf einer Seite die wichtigsten Ziele, Zusammenhänge und Prioritäten – gegliedert in vier Perspektiven:

  1. Finanzen: Rendite, Umsatz, Kostenstruktur
  2. Kunden: Zufriedenheit, Loyalität, Wertversprechen
  3. Prozesse: Effizienz, Qualität, Innovationskraft
  4. Mitarbeiter und Lernen: Kompetenzen, Motivation, Wissen

Diese Landkarte bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte.

2. Phase: Strategie übersetzen

Jetzt wird aus der Vision ein konkreter Plan. Die strategischen Themen – etwa Wachstum, Innovation oder Produktivität – werden präzise beschrieben und mit messbaren Zielen hinterlegt.

Jede Zielgröße braucht klare Kennzahlen, Zielwerte und Initiativen. Nur was messbar ist, kann auch verbessert werden. Balanced Scorecards helfen dabei, die Strategy Map auf einzelne Bereiche oder Teams herunterzubrechen.

Ein wichtiger Punkt: Viele Unternehmen starten zu früh mit Einzelinitiativen, bevor die Strategie wirklich steht. Das führt zu Ressourcenverschwendung und Orientierungslosigkeit. Erst wenn Ziele, Budgets und Verantwortlichkeiten definiert sind, sollten Programme gestartet werden. Empfehlenswert ist es, ein eigenes Büro / eine eigene Abteilung für Strategiemanagement einzurichten, das Planung, Umsetzung und Kontrolle koordiniert.

3. Phase: Organisation ausrichten

Strategiearbeit endet nicht im Führungsteam. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist, dass alle Mitarbeitenden verstehen, wie ihr Beitrag zur Gesamtstrategie aussieht.

Führungskräfte müssen sicherstellen, dass jede Einheit dieselben übergeordneten Ziele verfolgt – egal, ob es sich um eine Holding mit autonomen Tochterfirmen oder um ein zentral geführtes Unternehmen handelt.

Anreize und Vergütungssysteme sollten ebenfalls auf die strategischen Ziele abgestimmt werden, um Motivation und Verantwortungsbewusstsein zu stärken.

4. Phase: Operative Tätigkeit planen

Strategie und operative Planung müssen ineinandergreifen. In dieser Phase werden Prozesse verbessert, Budgets erstellt und Ressourcen zugewiesen.

Wichtig ist, zwischen Zielen und Budgets zu unterscheiden:
Ziele sollen ambitioniert sein, Budgets dagegen realistisch und kalkulierbar.

Hilfreich sind Dashboards, die operative Kennzahlen in Echtzeit anzeigen. Sie ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung der Prozesse und fördern schnelles Lernen im Alltag.

5. Phase: Kontrollieren und lernen

Strategische Steuerung bedeutet regelmäßige Reflexion. Operative und strategische Besprechungen sollten strikt getrennt werden.
Während operative Meetings kurzfristige Probleme behandeln, dienen strategische Treffen der Überprüfung des Fortschritts und der Ableitung von Anpassungen.

Nur wer konsequent misst und aus Ergebnissen lernt, kann sicherstellen, dass die Strategie im Alltag lebt und Wirkung zeigt.

6. Phase: Strategie testen und anpassen

Kein Plan bleibt ewig gültig. Märkte, Technologien und Kundenbedürfnisse verändern sich. Erfolgreiche Unternehmen hinterfragen deshalb regelmäßig ihre strategischen Annahmen.

Alle 2-4 Jahre sollte eine grundsätzliche Überprüfung vorgenommen werden. Dabei gilt: Anpassungen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck von Lernfähigkeit und Führungsstärke!

Strategie als lernender Prozess

Eine wirksame Strategie entsteht nicht durch spontane Entscheidungen, sondern durch einen klar strukturierten, wiederkehrenden Prozess. Er verbindet Vision und Realität, langfristige Ziele und tägliches Handeln.

Unternehmen, die diesem System folgen, steigern nachweislich ihre Erfolgschancen. Sie schaffen Klarheit, fördern Zusammenarbeit und machen Fortschritt sichtbar – ein entscheidender Vorteil in einer Zeit, in der Wandel die einzige Konstante ist.

✅ Fazit und Empfehlungen für einen wirksamen Strategieprozess:

1️⃣ Strategie folgt Struktur:
Die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie sollte immer einem klar definierten, wiederholbaren Prozess folgen. Nur so bleibt sie nachvollziehbar und wirksam.

2️⃣ Klare Verantwortung:
Für den Strategieprozess braucht es eine eigene Fachabteilung mit klarer Zuständigkeit und eigenem Budget. Strategie darf kein Nebenprodukt des Tagesgeschäfts sein.

3️⃣ Leitbild als Fundament:
Jede gute Strategie baut auf Mission, Vision und Werten auf. Sie geben Richtung, Sinn und Orientierung für alle weiteren Entscheidungen.

4️⃣ Vom Denken zum Handeln:
Aus der Strategie müssen konkrete Ziele, messbare Erfolgskriterien und klare Maßnahmen abgeleitet werden. Nur was in Zahlen ausgedrückt ist, motiviert nachhaltig zum Handeln.

5️⃣ Gemeinsam zum Ziel:
Strategieumsetzung ist Teamsport. Alle Mitarbeitenden – unabhängig von Position oder Abteilung – sollten wissen, wie sie zum Erreichen der Unternehmensziele beitragen können.

6️⃣ Orientierung durch Visualisierung:
Eine Strategy Map macht strategische Themen sichtbar, zeigt Zusammenhänge auf und schafft Transparenz über Prioritäten und Wirkungsbeziehungen.

7️⃣ Vier Perspektiven im Blick:
Wie die Balanced Scorecard betrachtet die Strategy Map die Organisation aus vier Blickwinkeln: Finanzen, Kunden, Prozesse und Mitarbeiter. So entsteht ein ganzheitliches Bild der Unternehmensleistung.

8️⃣ Trennung von Ebenen:
Strategische und operative Besprechungen sollten konsequent getrennt stattfinden. Nur so bleibt Raum für langfristiges Denken und klare Entscheidungen.

9️⃣ Strategie bleibt lebendig:
Strategien sind keine einmaligen Projekte. Sie müssen regelmäßig überprüft, hinterfragt und an neue Marktbedingungen angepasst werden.